Monatsbild aus dem Zyklus "Das Bauernjahr", Gouache, drittes Viertel des 18. Jahrhunderts

Eine Frage der Ernährung

Landwirtschaftliche Entwicklung und merkantilistische Ideen

1740–1792

Während eine Feldfrucht die Ernährungsgewohnheiten der Menschen im Habsburgerreich 'revolutionierte', mutierte ein kaiserlicher Pflug zur Reliquie. Weniger Verehrung wurde dem neuen Steuersystem zuteil, das dann auch nur ein halbes Jahr hielt.

Über die Industrielle Revolution des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhunderts kann man in jedem österreichischen Geschichte-Schulbuch lesen. Weniger bekannt ist, dass mit der industriellen auch eine demografische und agrarische Revolution verknüpft waren. 'Demografische Revolution' meint in diesem Zusammenhang, dass die europäische Bevölkerung rasch wuchs. Der Begriff 'agrarische Revolution' weist auf die Durchsetzung neuer landwirtschaftlicher Produkte wie der Kartoffel, neuer Anbau- und Fütterungsmethoden sowie auf eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität hin. Ob es sich dabei wirklich um "Revolutionen" handelte, wird in der historischen Forschung immer wieder diskutiert.

Umgestaltet wurde nicht nur die landwirtschaftliche Produktion, denn Joseph II. ordnete auch die Erstellung eines Katasters (Grundbuch) der Monarchie an, auf dessen Grundlage er ein neues Steuersystem einführen ließ.

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