Johann Hieronymus Löschenkohl: So lebt man am Spitelberge im extra Zimmer, Kupferstich und Radierung, 1783

Die (braven) Seelen der Monarchie

1751–23.7.1787

Die vielen Reformen Maria Theresias und Josephs II. schlugen sich nicht nur im wirtschaftlichen, schulischen oder sozialpolitischen Bereich nieder, sondern erfassten auch den religiösen Bereich. Unter dem Einfluss der Aufklärung war es das vorrangige Ziel der beiden Regenten, die katholische Kirche unter die Obhut des Staates zu bringen. So wurde der einflussreiche Jesuitenorden verboten und das Pfarrwesen neu organisiert. Toleranzpatente deklarierten die Duldung von nicht katholischen Konfessionen in der Habsburgermonarchie, wobei ökonomische Gedanken, etwa die Finanzierung des Staatshaushaltes, eine wichtige Rolle spielten. Einige unbeliebte Neuerungen wie die Einführung des ‚Sparsarges’ riefen den Protest breiter Bevölkerungsschichten hervor und mussten nach kurzer Zeit wieder zurückgenommen werden. Ebenso umstritten war die von Maria Theresia eingesetzte Keuschheitskommission.

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