Die Gegenreformatoren: Karl II. von Innerösterreich und Ferdinand II.
Karl II. von Innerösterreich war ein bedeutender Förderer der Gegenreformation. Der Versuch seines Sohnes Kaiser Ferdinand II., die gegenreformatorischen Ideen auch in Böhmen durchzusetzen, wurde einer der Auslöser des Dreißigjährigen Krieges.
In der Gegenreformation wurde dem Bau von Kirchen und Klöstern wieder verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt. Der seit langer Zeit erste kirchliche Bau der Steiermark war der Kreuzgang des Stiftes Seckau, den Karl II. von Innerösterreich (1540–1590) kurz vor seinem Tod errichten ließ. Gleich nebenan im romanischen Seckauer Dom, der damaligen Bischofskirche der Steiermark, ließ er von oberitalienischen Künstlern sein Mausoleum errichten, deren Einfluss u. a. in der reichen Stuckatur zum Ausdruck kam.
Unter Karls Sohn Ferdinand II. (Kaiser von 1619 bis 1637) wurde ab 1625 der Westtrakt des Stiftes Seckau groß ausgebaut. Die strenge, gleichförmige und fast kasernenartige Architektur erinnert an die Klosterresidenz seines Onkels zweitens Grades, Philipps II. von Spanien, den Escorial. Das Seckauer Stift gilt heute als das wichtigste Denkmal der Gegenreformation in der Steiermark.
Kaiser Ferdinand II. finanzierte auch den Bau der Jesuitenkirche in Wien (1627–1631) wesentlich mit. Die Fassadeninschrift gibt an, dass es sich dabei um eine Dankeskirche für den Sieg in der Schlacht am Weißen Berg handelte. Neben dem Grazer Dom wurde bereits ab 1614 mit dem Bau eines prächtigen Mausoleums für Ferdinand II. begonnen, wo der bedingungslose Verfechter der Gegenrefomation schließlich begraben wurde.