Gulden und Kronen, Münzen und Papier oder: Wie bezahlt die Kaiserin?
Unsummen kosteten die vielen Reisen und die teuren Roben von Kaiserin Elisabeth; da war es ein 'Glücksfall', dass Ferdinand I. ein ansehnliches Erbe hinterließ.
In Ausnahmefällen soll Elisabeth auch selbst eingekauft haben. Zumindest Stoffe für ihre Kleider wählte sie manchmal direkt im Geschäft aus.
Bezahlt hat sie die Waren nicht, zumindest nicht sofort, denn üblicherweise wurde für die hohe Kundschaft einmal jährlich eine Rechnung ausgestellt. Um die Zahlungsmoral der Damen der Gesellschaft dürfte es nicht immer gut bestellt gewesen sein: Ein Stoffhändler klagte zum Beispiel Louise von Sachsen-Coburg und Gotha, weil diese ihm rund 800.000 Kronen schuldete. Eine riesige Summe, wenn man bedenkt, dass ein hoher Beamter jährlich 7.200 Kronen verdiente und ein ungelernter Industriearbeiter etwa 800 Kronen im Jahr.
Auch die ärmeren Bevölkerungsschichten bezahlten nicht immer gleich, sondern ließen "aufs Büchl schreiben". Im Unterschied zu den Oberschichten handelte es sich dabei nicht um prunkvolle Roben, sondern vor allem um Lebensmittel, für die der Wochenlohn nicht immer reichte.
Wenn Zahlungen erfolgten, dann in Gulden oder Kronen, mit Münzen oder Papierscheinen. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde die Währung zwei Mal umgestellt: 1857 von Gulden in Conventionsmünze auf Gulden Österreichischer Währung und 1892 von Gulden in Kronen. Das Papiergeld, das etwa seit der Mitte des 18. Jahrhunderts als Zahlungsmittel existierte, musste von Seiten der Nationalbank – zumindest theoretisch – mit Silbermünzen gedeckt sein. Mit der Einführung des Gulden und des Papiergulden Mitte des 19. Jahrhunderts wurde diese Einlösepflicht aufgehoben.