Entscheidungsschlacht gegen Preußen
Kaum eine Niederlage war schmerzlicher als jene von Königgrätz. Jedoch nicht nur für die Habsburger: Die Schlacht war eine der blutigsten des 19. Jahrhunderts, Tausende Menschen starben.
Am 3. Juli 1866 brachte die Schlacht von Königgrätz die Entscheidung zu Ungunsten der Habsburgermonarchie im preußisch-österreichischen Krieg. Der Sieg Preußens ebnete den Weg für die "kleindeutsche Lösung" der deutschen Frage und die Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871. Das Schlagwort "Königgrätz" wurde zum Inbegriff der habsburgischen Niederlage.
Das Gemälde zeigt die vernichtenden Auswirkungen am Abend der Schlacht. Ähnlich wie wenige Jahre zuvor in Solferino forderte die Schlacht von Königgrätz zahlreiche Tote und Verwundete, sie war eine der verlustreichsten und blutigsten Schlachten des 19. Jahrhunderts. Die österreichische Taktik, die so genannte Stoßtaktik – ein sehr schnelles Vorrücken der Soldaten in Richtung der Gegner –, schlug völlig fehl: 220.000 preußische Soldaten ließen 215.000 dicht gedrängte Angehörige der habsburgischen Armee herankommen, ehe sie das Feuer eröffneten. Die Verluste waren fatal: Preußen hatte 9.000 Verwundete, Vermisste, Gefangene und Getötete zu beklagen, die Österreicher ein Vielfaches, nämlich 42.000. Insgesamt fanden über 7.000 Soldaten in dieser Schlacht den Tod.
Trotz der verheerenden österreichischen Niederlage wurde die Schlacht von Königgrätz – wie so viele andere Kriege – für verherrlichende Darstellungen benutzt. Das abgebildete Denkmal ist nur ein Beispiel von vielen. (In diesem Fall ist wenigstens eine Zusatztafel angebracht, die aus heutiger Sicht die Ereignisse kritischer beleuchtet.) Königgrätz wird in solchen Darstellungen als tragischer Höhepunkt eines "Bruderkrieges" aufgefasst. Damit soll der rücksichtslose Einsatz von Militär zur Durchsetzung politischer Interessen gerechtfertigt werden und die Gräuel des Krieges in den Hintergrund rücken.