Eine Majestätsbeleidigung!

Zielgruppe: 
3./4. Klasse, HS oder AHS

Der Begriff „Majestätsbeleidigung“ ist im heutigen republikanischen Österreich ein Relikt aus dem Sprachgebrauch der Monarchie und wird nur mehr im übertragenen Sinn für „Ehrenbeleidigung“ verwendet. Was in Zeiten der Monarchie als Majestätsbeleidigung galt und wie sie bestraft wurde, unterlag immer wieder gesetzlichen Veränderungen. Bis Kaiser Josef II. wurden eine Reihe von Straftaten gegen den Staat oder dessen Repräsentanten unter dem Begriff „Majestätsverbrechen“ subsumiert, danach mit dem Wort „Majestätsbeleidigung“ nur mehr konkrete Angriffe auf das Ansehen des Kaisers definiert. Ausgehend von der historischen Bedeutung der Majestätsbeleidigung wird in diesem Unterrichtsmodul der Bogen zur Gegenwart und dem „Offizialdelikt“ der Ehrenbeleidigung des Bundespräsidenten (mit den rechtlichen Folgen und dem „Privatdelikt“) gespannt. Das Modul schließt mit einer interkulturellen Betrachtung von Gesten und Mimik, deren unterschiedliche Auslegung in anderen Ländern und Kulturen oft zu nicht beabsichtigten Beleidigungen und Missverständnissen führen kann.

Bezüge zur Welt der Habsburger

  • Lehrplanbezug

    Themenwahl: Global - kontinental - national - regional - lokal
    Der Unterricht soll Einblick in die Geschichte und Politik unterschiedlicher räumlicher Dimensionen sowie ihrer Vernetzungen geben, um die Herausbildung einer reflektierten und (selbst)reflexiven Identität zu ermöglichen. Dabei sind besonders Interkulturelles und Globales Lernen in den Unterricht mit einzubeziehen.
    Historische und politische Einsichten: Gewinnen einer differenzierten Betrachtungsweise durch Begegnungen mit dem räumlich, kulturell und zeitlich Anderen.
    Politische Kompetenzen: „Bei der Bearbeitung der Themen sind die Relevanz für die zukünftige Lebenssituation, der regionale Aspekt, der exemplarische Charakter und fächerübergreifende Bezüge zu berücksichtigen. Darüber hinaus sind auch die im allgemeinen Teil des Lehrplans angeführten Kompetenzen, wie z.B. Selbst- und Sozialkompetenz, anzubahnen. Zu diesem Zweck sind geeignete methodische Zugänge zu legen (u.a. unterschiedliche Sozialformen, Plan- und Rollenspiele, Offene Lernformen, bilingualer Unterricht, entdeckendes und projektorientiertes Lernen, Lehrausgänge in Museen, zu historischen Stätten und politischen Einrichtungen).
    Lehrstoff Kernbereich: Im Unterricht sollen Gegenwartsbezüge im Bereich der Geschichtskultur und des Politischen hergestellt und über Orientierungsangebote reflektiert werden. Geschichtskulturelle Produkte sollen dekonstruiert (Spielfilme, Comics, Texte und Rekonstruktionszeichnungen in Schülerbüchern, etc.) und anhand von geeigneten Beispielen in unterschiedlichen historischen Zeitabschnitten soll der Unterschied zwischen Vergangenheit und Geschichte herausgearbeitet werden

    Lehrstoff 4. Klasse: Österreich – die Zweite Republik: politisches System