Zum Kanon der Schulbildung gehörte es, dass man den Titel des Kaisers auswendig lernte.

Seine kaiserliche und königliche Apostolische Majestät

Franz Joseph I.

Von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich

König von Ungarn und Böhmen, von Dalmatien, Kroatien, Slawonien, Galizien,

Lodomerien und Illyrien;

König von Jerusalem. etc.

Erzherzog von Österreich

Großherzog von Toskana und Krakau;

Herzog von Lothringen, von Salzburg, Steyr, Kärnten, Krain und der Bukowina;

Großfürst von Siebenbürgen, Markgraf von Mähren;

Herzog von Ober- und Niederschlesien, von Modena, Parma, Piacenza und Guastalla, von Auschwitz und Zator, von Teschen, Friaul, Ragusa und Zara,

Gefürsteter Graf von Habsburg und Tirol, von Kyburg, Görz und Gradiska;

Fürst von Trient und Brixen;

Markgraf von Ober- und Niederlausitz und Istrien;

Graf von Hohenems, Feldkirch, Bregenz, Sonnenberg etc.,

Herr von Triest, von Cattaro und auf der windischen Mark;

Großwojwod der Wojwodschaft Serbien

Etc. etc.

Es handelt sich hierbei um den so genannten 'Großen Titel' des Kaisers, der wie man an den "etc"-Stellen erkennen kann, dennoch ein gekürzter war. Im Februarpatent von 1861 war der vollständige Titel von Kaiser Franz Joseph nachzulesen, der nicht weniger als drei Seiten einnahm und seit 1866 geführt wurde.