Familienbilder im Wandel / Version für Oberstufe
Die hier vorgestellten Familienportraits von der frühen Neuzeit bis heute in Malerei und Fotos sind nicht nur Zeugnisse für sich epochenbedingte wandelnde künstlerische Darstellungsformen sondern immer auch ein Spiegel von der – manchmal idealtypischen – Struktur und Organisation der Familie in ihrer jeweiligen Zeit. Familienportraits sind lange Zeit naturgemäß nur von adeligen Familien angefertigt worden, erst ab dem 19. Jahrhundert ließen sich auch bürgerliche Familien malen (und später fotografieren). Die Veränderungen der ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen führten im 19. Jahrhundert zu einer Privatisierung der Familie und immer mehr auch zu neuen Einstellungen der Familienmitglieder untereinander, wodurch sich langsam die Geschlechterverhältnisse und Rangordnun-gen innerhalb des Familienverbandes veränderten und zur Entwicklung der heutigen Familienform (zumindest in den sog. „entwickelten“ Gesellschaften) führten, was sich anhand der Darstellungen dokumentieren lässt. Der erste Teil dieser Einheit präsentiert Familienportraits der Habsburger ab dem 16. Jahrhundert, die mittels einfacher Analysefragen die oben genannten Veränderungen sichtbar machen sollen. Der zweite Teil geht mit ausgewählten Texten speziell auf die Rolle des Vaters als „Familienoberhaupt“ ein. Beide Teile vermitteln durch historische Einsichten Anknüpfungspunkte an die Familiengeschichte(n) der SchülerInnen.
Bezüge zur Welt der Habsburger