Paul Troger: Apotheose Karls VI., Deckenfresko über der Kaiserstiege des Stiftes Göttweig, 1739

Von Weltreichen und Traumwelten

1500–1739

In der Frühen Neuzeit erlebte das Haus Habsburg einen phänomenalen Aufstieg. Die Führungsrolle dabei übernahm zunächst die spanische Linie der Dynastie der Casa d’Austria, die über ein Reich herrschte "in dem die Sonne nie unterging". Aufbauend auf das reiche Erbe der burgundischen Hofkultur wurde die Weltmacht Spanien zum Vorbild in kulturellen Belangen.

Die österreichische Linie stützte sich auf die imperiale Würde des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches. Die Habsburger interpretierten das Kaisertum als universelle, den anderen Monarchen Europas übergeordnete Macht und sahen sich als christliche Nachfolger der antiken Imperatoren.

Architektur, bildende Kunst und die Wissenschaften wurden in den Dienst der Verherrlichung des Hauses Österreich gestellt: ein habsburgischer Kosmos wurde geschaffen, der die realen Grenzen habsburgischer Macht vergessen machen sollte.

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