Johann Strauß Wohnung
Johann Strauß (1825 – 1899) war der erfolgreichste Spross der Walzerdynastie und als solcher zwangsläufig der härteste Konkurrent seines Vaters. Er begann seine Karriere als Komponist und Dirigent von Tanz- und Marschmusik, später verhalf er auch dem Genre der Operette zu glanzvollen Höhepunkten.
Als ein im modernen Sinn des Wortes internationaler Star unternahm er Tourneen quer durch Europa, darunter nach Russland, und sogar nach Amerika.
Nicht zuletzt wegen seines Talents, sich publikumswirksam zu präsentieren, wurde er zum erklärten Liebling seiner Epoche; bei ihm tolerierte man sogar das eher turbulente Privatleben, wobei drei Ehen mit sehr unterschiedlichen Frauen die Boulevardpresse mit entsprechendem Stoff versorgten. Zur Leopoldstadt besaß Johann Strauß (Sohn) von Kindheit an ein enges Verhältnis. Im Haus „Zum goldenen Hirschen“ in der heutigen Taborstraße 17 wohnten die Eltern und Geschwister, später auch die Schwägerinnen und deren Kinder. Nach der Eingemeindung der Leopoldstadt in die „Großkommune Wien“ im Jahre 1860 änderte der Bezirk binnen kurzem sein Aussehen. Johann Strauß Sohn lebte in der kurz zuvor zur mondän-eleganten Praterstraße ausgebauten ehemaligen Jägerzeile in den Jahren 1863 bis 1870.
Die wichtigste mit dem Haus Nr. 54 verbundene Komposition ist das als „inoffizielle österreichische Hymne“ bezeichnete Opus 314, der Walzer „An der schönen blauen Donau“. Er feierte im nahe gelegenen, inzwischen nicht mehr bestehenden Dianasaal am 15. Februar 1867 in einer heute ungewöhnlich anmutenden Fassung – von einem Männerchor gesungen – seine Premiere.
Zu den zahlreichen Exponaten der Gedenkstätte gehört eine kostbare Amati-Geige, welche einem Zertifikat von 1911 zufolge aus dem Besitz des Walzerkönigs stammt.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Geschlossen: 1.1., 1.5., 25.12. sowie Oster- und Pfingstmontag und andere Feiertage, die an einen Montag fallen.