„Auf die doppelte Vermählungsfeyer“

Kolorierter Kupferstich von Quirin Mark, 1790

 

1790 war Wien Schauplatz eines der letzten dynastischen Spektakel des Ancien Régimes, während zeitgleich die Französische Revolution den Beginn einer neuen Zeit einläutete: die sensationelle dreifache Hochzeit zwischen Mitgliedern des österreichischen Kaiserhauses und der neapolitanischen Königsfamilie.

Der Nachwelt blieb diese dynastische Massenhochzeit auch deshalb in Erinnerung, da hier extrem eng miteinander verwandte Personen heirateten. Drei Kinder aus der Ehe Kaiser Leopolds II. mit Maria Ludovica von Bourbon heirateten drei Kinder von König Ferdinand von Neapel-Sizilien aus dessen Ehe mit Erzherzogin Maria Karolina von Österreich.

Die Brautleute waren sowohl väterlicher- wie mütterlicherseits Cousins und Cousinen ersten Grades: Bereits ihre Eltern waren Geschwisterpaare der Dynastie Habsburg-Lothringen und der in Neapel und Sizilien herrschenden Bourbonen, die im Rahmen der Allianzpolitik Maria Theresias gegenseitig miteinander vermählt wurden.

Ein derart extremer Fall von Verwandtenehen war selbst in der Welt des alteuropäischen Feudaladels eine Seltenheit.

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