Schauplätze des Krieges – die Ostfront
Die meisten Angriffsoperationen des Jahres 1914 erwiesen sich als Misserfolge. Dennoch kam es an der Ostfront immer wieder zu beachtlichen Geländegewinnen, etwa im Rahmen des deutsch-österreichischen Durchbruchs bei Tarnów-Gorlice 1915 oder der russischen „Brussilow-Offensive“ 1916.
Militärische Erfolge bewahrten die kriegführenden Staaten aber nicht vor der inneren Zerreißprobe. In Russland wurde im Frühjahr 1917 der Zar gestürzt. Eine weitgehende Destabilisierung des Landes war die Folge. Davon profitierten die Bolschewiki, die aber den angestrebten Frieden mit den Mittelmächten lediglich als Etappe einer „Weltrevolution“ erachteten.
Der Friede blieb tatsächlich vielfach eine Illusion. Der Vertrag von Brest-Litowsk im März 1918 verdeutlichte vor allem die mittelosteuropäischen Hegemonialbestrebungen Deutschlands. Eine stabile Ordnung in den eroberten Territorien herzustellen, gelang nicht.
Der Charakter des Konfliktes im Osten wandelte sich vom regulären Krieg der Imperien zu einer Mischung aus ethnischen Rivalitäten, ideologischen und sozialen Spannungen sowie Bürger- und Interventionskriegen.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie online unter www.habsburger.net/ersterweltkrieg in den Kapiteln:
- „Die vergessene Front“ – Die lange Vernachlässigung und das neue Interesse am „Osten“
- Charakteristika der Kriegführung an der russischen Front
- Folgen der Offensiven und Geländegewinne
- Krieg gegen die eigene Bevölkerung
- Die Eröffnungsfeldzüge
- Die Katastrophe der Zarenarmee
- „Ein letztes Aufbäumen“ Russlands
- Die russische Revolution und der fragile Frieden im „Osten“
- Okkupation
- Gewalt ohne Ende