Erzherzog Sigismund Franz von Tirol
Erzherzog Sigismund Franz war der Letzte der Tiroler Seitenlinie der Habsburger.
Als jüngerer Sohn von Erzherzog Leopold V. und Claudia de Medici war er zunächst für die geistliche Laufbahn bestimmt. Im Alter von 16 Jahren wurde er Bischof von Augsburg, 1653 Bischof von Gurk und 1665 Bischof von Trient. Er war damit mit reichen kirchlichen Pfründen ausgestattet. Wie bereits sein Vater, der ebenfalls als Kirchenfürst begann, bevor er zum Landesfürsten von Tirol erhoben wurde, erhielt Sigismund Franz jedoch niemals die Priesterweihe.
Nach dem frühen Tod seines älteren Bruders Ferdinand Karl (1662) trat er dessen Nachfolge als Landesfürst in Tirol an. Er begann eine umsichtige Regentschaft mit dem Ziel, die Finanzen des Landes zu sanieren, die nach der unrühmlichen Herrschaft seines Bruders arg zerrüttet waren.
Um die Tiroler Nebenlinie der Dynastie weiterführen zu können, legte er seine kirchlichen Ämter nieder, wurde in den weltlichen Stand zurückversetzt und begann eine passende Gattin zu suchen.
Als zukünftige Gemahlin stand die aus deutschem Hochadel stammende Hedwig Augusta von Sulzbach (1650–1681) fest. Bevor jedoch die Hochzeit stattfinden konnte, starb Sigismund Franz plötzlich im Alter von nur 35 Jahren. Durch seinen Tod 1665 fielen Tirol und die Vorlande an Kaiser Leopold I. und wurden wieder mit den übrigen österreichischen Erbländern vereint.