Albrecht III.: Ein Halbwüchsiger als Landesfürst
Das Leben von Herzog Albrecht III. war anfangs geprägt von der familiären Krise und der politischen Orientierungslosigkeit nach dem frühen Tod von Herzog Rudolf IV.
Herzog Albrecht III. war der dritte Sohn von Herzog Albrecht II. und Johanna von Pfirt. Nach dem Tod des Vaters (1358) stand der Knabe unter der Autorität seines ältesten Bruders Herzog Rudolf IV., der ihn in seine ehrgeizigen Pläne einbezog. Bereits 1362 – Albrecht war damals höchstens zwölf Jahre alt – wurde er mit Elisabeth von Anjou, der Nichte König Ludwigs I. von Ungarn, verlobt. Der Grund für diese Heiratsanbahnung war eine erhoffte Annäherung an das Haus Anjou, das seit 1301 bzw. 1308 die Herrschaft in Ungarn innehatte. Die Anjou standen hier in Konkurrenz mit der Dynastie der Luxemburger, die, seit 1311 Könige von Böhmen, ebenfalls Versuche starteten, die ungarische Krone an sich zu bringen.
Daher erzwang Kaiser Karl IV. aus dem Haus Luxemburg nach dem Tod Rudolfs IV. (1365) die Auflösung des Verlöbnisses und vermählte stattdessen seine erst achtjährige Tochter Elisabeth mit Albrecht (1366). Karl machte dies zur Bedingung für eine ordnungsgemäße Belehnung der jüngeren Brüder Rudolfs mit den österreichischen Ländern. Der plötzliche Tod Rudolfs bedeutete einen Rückschlag für Haus Habsburg: Die Regentschaft war nun in den Händen der halbwüchsigen Brüder Albrecht und Leopold, die der schützenden Hand Karls IV. bedurften, denn die Autorität der jungen Regenten war schwach.
Dies zeigte sich in der Gefahr des Verlustes der erst 1365 erlangten Herrschaft in Tirol. Einen lokalen Aufstand einiger Adeliger in Kärnten gegen die habsburgischen Landesherren ausnützend, fielen bayrische Truppen in Tirol ein, um Ansprüche der Wittelsbacher durchzusetzen: Die Erbtochter der Tiroler Meinhardiner, Margarete Maultasch, war in zweiter Ehe mit einem Wittelsbacher, Markgrafen Ludwig von Brandenburg, vermählt gewesen. Dieser Ehe war auch ein Sohn entsprungen, der aber ebenso wie der Vater noch vor Margarete verstorben war. Die Witwe hatte daraufhin noch zu Lebzeiten (1365) ihre Herrschaft in einem Vertrag dem Habsburger Rudolf IV. überlassen.
Mit Unterstützung durch den Bischof von Brixen wurde durch den Frieden von Schärding 1369 der Streit zwischen den Habsburgern und den Wittelsbachern um Tirol beendet. Die Habsburger konnten ihren Anspruch gegen Gebietsabtretungen an Bayern verteidigen.
Auch Albrechts Brautsuche nach dem frühen Tod seiner ersten Gemahlin, Elisabeth von Böhmen (gest. 1373), stand im Zeichen der Suche nach Verbündeten, um die habsburgische Herrschaft im Ostalpenraum zu festigen. Albrechts Werbung um Violante Visconti, deren Familie Mailand und die Lombardei beherrschte (sie war eine Cousine von Viridis, der späteren Gattin von Albrechts Bruder Leopold), war ebenso wenig von Erfolg gekrönt wie ein Eheprojekt mit einer ungarischen Königstochter. Herzog Albrecht entschied sich schließlich 1375 für Beatrix von Zollern (1360–1414), Tochter Friedrichs V., seines Zeichens Burggraf von Nürnberg. Aus dieser Ehe ging ein Kind hervor, der 1377 geborene Albrecht IV.